Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Heinrich Walter

geboren: 12. Juni 1864 Füssen (Bayern)
gestorben: 25. Oktober 1907 Halle
Konfession: evangelisch
Vater: Fabrikdirektor

Heinrich Walter

Walter, der Herkunft nach Schweizer, besuchte die Realschule in Kaufbeuren und studierte am Technikum Winterthur und an der TH München Maschinenbau. Danach besuchte er von 1884 bis 1888 die Bauingenieurabteilung des Polytechnikums in Zürich. Nach der Diplomprüfung trat er in die Baufirma Philipp Holzmann & Co. ein und arbeitete beim Bau verschiedener Eisen- und Zahnradbahnstrecken in der Schweiz mit. Ab 1891 arbeitete er als Assistent für Statik und Eisenbahnbau am Polytechnikum Zürich. Zugleich arbeitete er als Vermesser für verschiedene Eisenbahn und Wasserbauten. 1895 habilitierte er sich am Polytechnikum Zürich für Ingenieurwissenschaften. Praktisch tätig war er beim Bau von Wasserkraftanlagen. 1897 trat er die Stelle des Leiters des Studienbureaus für die Neukanalisation im Tiefbauamt der Stadt Zürich an. 1898 wurde er Lehrer an der Königlichen Baugewerkschule in Kassel (ab 1900 Oberlehrer). Zugleich studierte er Geologie an der Universität Göttingen. 1901 promovierte er an der Universität Zürich mit der geologischen Dissertation »Über die Stromschnelle von Laufenburg« zum Dr. phil. Im Auftrag des Kasseler Stadtbauamtes legte er, nach gründlichen Untersuchungen über die Hochwassermengen, ein Projekt zur Regulierung der Fulda vor. Vermessungsarbeiten regten Walter an, verschiedene Anlagen für die Landwirtschaft zu entwerfen, etwa eine Seilbahn zur Milchbeförderung in den Bergen. 1905 wurde ihm daher das Ordinariat für Kulturtechnik und landwirtschaftliche Maschinenkunde an der Universität Halle angetragen. Er veröffentlichte hier vor allem über Geräte zur Bodenkultur und über Trockenapparate. Im Herbst 1906 zog sich Walter eine Leuchtgasvergiftung zu, die – nach einer starken körperlichen Anstrengung – zu Lungenblutungen führte. Ein Kuraufenthalt brachte nicht die erhoffte Besserung, so dass Walter an einem Herzschlag verstarb.

Quellen: Dissertation; Chronik 1907/08, S. 17 f.

Autor: HE

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