Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Emil Woermann

Emil Woermann

geboren: 12. Dezember 1899 Hoberg bei Bielefeld
gestorben: 15. September 1980 Göttingen
Konfession: evangelisch
Vater: Bauer

Emil Woermann

Woermann besuchte nach Volksschule das Lehrerseminar Gütersloh. 1917 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. An der Westfront eingesetzt, erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse. 1920 bestand er die Lehramtsprüfung, von 1920 bis 1922 arbeitete er als Buchhändler und legte 1921 die Reifeprüfung als Externer ab. Nach praktischer Tätigkeit in der Landwirtschaft studierte er Naturwissenschaften und Landwirtschaft in Münster, Berlin und Halle. Hier bestand er 1925 die Prüfung zum Diplomlandwirt und promovierte im selben Jahr mit einer Arbeit über die landwirtschaftlichen Betriebsverhältnisse in Ravensberg. Er wurde planmäßiger Assistent am Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre der Universität Halle, 1926 an dem neu eingerichteten Institut für Bodenkunde des Freistaates Danzig an der TH Danzig. Dort habilitierte er sich 1928 für das Fach Agrarökonomik mit einer Arbeit über die Ausgestaltung der Danzig-polnischen Zollunion. 1930 wurde er zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt, 1931 erhielt er ein planmäßiges Extraordinariat für Betriebslehre an der TH Danzig. 1933 erhielt er einen Ruf nach Halle auf das Ordinariat für Landwirtschaftliche Betriebslehre. 1933 zum Prorektor ernannt, amtierte er nach der Erkrankung Hans Hahnes als Rektor. 1935 nach einem Votum des Lehrkörpers zum Rektor ernannt, trat er 1936 wegen anderer Verpflichtungen von dem Amt zurück. Für das Reichslandwirtschaftsministerium entwickelte Woermann Autarkiekonzepte, ab 1938 war er in die Planung und Organisation der europäischen Großraumwirtschaft involviert. So stand er ab 1940 dem landwirtschaftlichen Beirat beim Mitteleuropäischen Wirtschaftstag vor. 1943 übernahm er nebenamtlich die Leitung des Instituts für Europäische Landbauforschung und Ernährungswirtschaft in Berlin. 1944 wurde Woermann wegen Verbindungen zu den Verschwörern des 20. Juli verhaftet und angeklagt, durch das Kriegsende jedoch nicht mehr vor Gericht gestellt. 1945 war er als Sachverständiger für Ernährungsfragen für die SMA tätig und wurde wieder in sein Lehramt eingesetzt. 1948 floh er in die britische Besatzungszone. Von 1948 bis 1968 war er Ordinarius und Direktor des Instituts für Landwirtschaftliche Betriebslehre an der Universität Göttingen. 1955/56 amtierte er als Rektor der Universität.

Organisationen: 1933 Eintritt in die SA, überführt in das NSKK, Eintritt in die NSDAP am 23. August 1937, ausgeschlossen 1944.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 17209 (Woermann); DBE Bd. 10, S. 559; Auskunft BA Dahlwitz-Hoppegarten.

Bild: UAHW

Autor: HE

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