Mojssej Woskin
geboren: | 16. Dezember 1884 Kolonie Naharta, Gouvernement Cherson (Ukraine) |
gestorben: | nicht ermittelt |
Konfession: | mosaisch |
Vater: | Landwirt |
Mojssej Woskin
Woskin besuchte die Schule in Nahartaw und studierte das nachhebräische Schrifttum an litauischen Lehranstalten. 1903/04 absolvierte er die Vorbereitungsschule für den rabbinischen Beruf in Frankfurt am Main. Von 1905 bis 1908 studierte er an einem Lehrerseminar und war danach tätig als Lehrer. 1912 legte er in Berlin die Reifeprüfung ab. Von 1912 bis 1914 studierte er Geschichte des Altertums und des deutschen Mittelalters an der Berliner Universität und gleichzeitig hebräische Literatur an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. Von 1915 bis 1918 erneut tätig als Lehrer, studierte er von 1918 bis 1923 orientalische Philologie an der Universität Halle und promovierte hier 1923 zum Dr. phil. Im selben Jahr gründete er in Leipzig die Schule für hebräische Sprachen und Literatur »Techijja«. Seit 1926 war er nebenamtlich Lektor für rabbinische Literatur und Sprache an der Theologischen und der Philosophischen Fakultät der Universität Halle. Eine hauptamtliche Bestallung Woskins an der Universität Halle lehnte das preußische Kultusministerium ab. Im September 1933 wurde ihm auf Grund § 3 des Berufsbeamtengesetzes die Lehrbefugnis entzogen. Nach Protest der Theologischen und der Philosophischen Fakultät setzte er die Lehre in den Räumen der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft fort. Da Woskin die Staatsbürgerschaft entzogen wurde, musste er die Lehrtätigkeit 1934 einstellen, 1936 emigrierte er in die Tschechoslowakei.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 17293 (Woskin).
Autor: HE