Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Hans-Jürgen Zobel

geboren: 24. Mai 1928 Olbernhau (Erzgebirge)
gestorben: 7. Februar 2000 Greifswald
Konfession: evangelisch-lutherisch
Vater: Pfarrer

Hans-Jürgen Zobel

Zobel besuchte Schulen in Eilenburg, Wippra und Mansfeld. Die Oberschule absolvierte er in Sangerhausen, 1944/45 unterbrochen durch den Arbeitsdienst und Kriegsdienst als Luftwaffenhelfer. Nach der Reifeprüfung 1947 studierte Zobel Theologie, Semitistik und Arabistik in an der Kirchlichen Hochschule Berlin-Zehlendorf sowie an den Universitäten Tübingen und Halle. Nach dem ersten theologischen Examen (1952) war er in Halle Vikar und Inspektor des Tholuckkonvikts. 1955 erhielt er eine Assistentenstelle an der Theologischen Fakultät. 1959 legte er die zweite theologische Prüfung ab und übernahm einen Lehrauftrag für Hebräisch. 1963 promovierte Zobel zum Dr. theol. und wurde zum Oberassistenten befördert. 1967 habilitierte er sich, als letzter Schüler Otto Eißfeldts, mit der Schrift »Israel und die Völker. Eine Untersuchung über die Völkersprüche des Pentateuch«. 1968 folgte die Ernennung zum Dozenten für die Fächer Altes Testament, Ugaritologie und nordsemitische Epigraphik, seine Antrittsvorlesung hielt er über das »Das Selbstverständnis Israels im Alten Testament«. Nach der IV. Hochschulreform wurde Zobel zum stellvertretenden Direktor für Forschung der neugebildeten Sektion Theologie ernannt. Die Universität Greifswald berief Zobel, der mehrere Dutzend wichtiger Publikationen zum historischen Umfeld des Alten Testaments vorgelegt hatte, 1972 auf den Lehrstuhl für Altes Testament an der Universität Greifswald, zugleich wurde er Direktor des Gustaf-Dalman-Instituts. 1973 folgte die Ernennung zum ordentlichen Professor. Von 1980 bis 1990 amtierte Zobel als Direktor der Sektion Theologie. 1990 wählte ihn das erste freie Konzil zum Rektor der Universität. Sein Engagement galt dem wissenschaftlichen Wiederaufbau der Universität unter demokratischen Vorzeichen, unter anderem durch Wiedereinrichtung einer Staats- und Rechtswissenschaftlichen Fakultät. 1994 wurde Zobel emeritiert und in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Außerdem wirkte er von 1994 bis 1998 als Präses der Synode der Pommerschen Evangelischen Kirche.

Organisationen: DSF, 1952 Eintritt in die CDU, in den 1960er Jahren Mitglied ihres Bezirksvorstandes Halle, zugleich Mitglied der Arbeitsgruppe Kirchenfragen beim Hauptvorstand der CDU, von 1985 bis 1990 Mitglied des Bezirksvorstandes Rostock, von 1994 bis 1998 Mitglied des Landtages MVP, Vorsitzender des Kultussausschusses; Vorstandsmitglied der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Quellen: UAHW, Rep. 27, Nr. 330; Stengel, Fakultäten; Handbuch Landtag Mecklenburg-Vorpommern (2. Wahlperiode, 2. Auflage 1997), S. 84.

Autor: HE

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