Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Johann Samuel Stryck

geboren:12. März 1668 Frankfurt/Oder
gestorben:10. Juni 1715 Halle
Konfession:evangelisch
Vater:Samuel Stryck (1640-1710), Universitätsprofessor und Direktor der Universität Halle

Johann Samuel Stryck

Aus einem gelehrten Haushalt stammend, erhielt Johann Samuel Stryck zunächst Privatunterricht und besuchte ab 1684 das Akademische Gymnasium in Danzig. 1686 begann er – ohne dass er in den Matrikeln verzeichnet ist – an der Universität Wittenberg zu studieren. Dazu hörte er zunächst an der Philosophischen Fakultät die Grundwissenschaften und wechselte später an die Juristische Fakultät. 1688 kam er in seine Heimatstadt zurück und schrieb sich am 30. September an der Universität Frankfurt/Oder ein, wo sein Vater Samuel Stryck (1640-1710) bereits seit zwei Jahrzehnten lehrte. Als der Vater 1690 nach Wittenberg berufen wurde, ging der Sohn zunächst mit. 1691 brach er aber zu einer Studienreise nach Holland, Frankreich, in die Schweiz und nach Italien auf - für einen angehenden Gelehrten des späten 17. Jahrhunderts ein sehr typischer Studien- und Reiseverlauf. 1692 kehrte er nach Mitteldeutschland zurück, denn am 30. August 1692 erhielt er einen Ruf als außerordentlicher Professor der Juristischen Fakultät an die neue Universität Halle, die sich in diesen Jahren im Aufbau befand. Strycks Vater wurde fast zeitgleich die erste juristische Professur der neuen Universität sowie die Position des Direktors der Universität angetragen, verbunden mit der Ernennung zum preußischen Geheimen Rat und einem außerordentlich hohen Salär von 1200 Thalern jährlich. Der brandenburgische Kürfürst wollte Stryck senior also mit allen Mitteln an die neue Universität holen. Es liegt nahe, dass die Berufung von Stryck junior ein weiterer Punkt in der Berufungsverhandlung gewesen ist.

Johann Samuel wurde im Rahmen der Einweihungsfeierlichkeiten am 3. Juli 1694 durch seinen Vater zum Doktor der Rechte promoviert und erhielt am 12. Oktober desselben Jahres eine ordentliche Professur an der Juristischen Fakultät. Stryck beschäftigte sich inhaltlich vor allem mit kirchen- und eherechtlichen Fragen.

Johann Samuel Stryck war zweimal verheiratet. Am 15. Februar 1694 heiratete er in Leipzig Maria Katharina Alexandri (1678-1700). Sie war die Tochter von Caspar Alexandri (1623-1681), Jurist und Diplomat sowie Vizekanzler und Geheimer Rat im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod der ersten Ehefrau heiratete er am 16. Januar 1708 Eleonore Sophie Uffelmann, die Tochter des Bremer Syndikus

Quellen: ADB, Bd. 36, Leipzig 1893, S. 698f.; Förster, S. 272; Friedländer, Ernst (Hg.): Ältere Universitäts-Matrikeln. I. Universität Frankfurt/Oder, Bd. 2 (1649–1811), Leipzig 1888, S. 197; UAHW Rep 3, Nr. 240 Bestallung und Besoldung der Professoren der Juristischen Fakultät. Bd. 1 (1692-1730).

 

Autorin: JS

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