Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Johann August Wohlfahrt

geboren:1712 Halle
gestorben:15. September 1784 Halle
Konfession:
Vater:Seiler am Neumarkt und „Ausschussverwandter“, Halle

Johann August Wohlfahrt

Wohlfarth schrieb sich am 16. April 1729 an der Universität Halle zum Medizinstudium ein. Das Studium schloss er zunächst nicht mit der bei den Medizinern üblichen Promotion ab. Er arbeitete aber bereits unter Johann Friedrich Cassebohm (1698-1743) als Prosektor, und damit als dessen Gehilfe, im Theater anatomicum. Auch für Philipp Adolph Böhmer (1717-1789) wurde er zum willkommenen Gehilfen, zumal Böhmer öfter krankheitsbedingt ausfiel. Böhmer war es auch, der für Wohlfahrt die Stelle als Demonstrator anatomicus beantragte. Diese wurde Wohlfahrt mit Reskript vom 26. Oktober 1762 erteilt. Außerdem erhielt Wohlfahrt die Erlaubnis, eine Demonstration selbständig durchführen zu können. Der Grund dafür liegt vermutlich darin, den Vorlesungsbetrieb in der Anatomie trotz des häufigen Fehlens Böhmers aufrecht erhalten zu können. Kaiser/Krosch bewerten sein Wirken jedoch nicht positiv: weder Böhmer noch Wohlfahrt hätten den Niedergang der halleschen Anatomie abwenden können. So überrascht es vermutlich nicht, dass Wohlfahrts Ersuchen, ihn auf eine Professur zu heben, erst über zehn Jahre später erhört wurde. Zumal Böhmer ihm noch Anfang der 1770er Jahre ein sehr negatives Zeugnis ausstellte, als Berlin ihn um Stellungnahme zu einem solchen Ersuchen bat. Am 27. Februar 1773 erhielt er dann aber doch die Stelle als außerordentlicher Professor der Medizin in Halle. Allerdings wurde im Bestallungspatent festgehalten, dass er zu einer ordentlichen Professur nicht aufsteigen könne (Schultka, S. 31). Insgesamt konnte Wohlfahrt kaum Zuhörer für seine Kollegs finden.

Wohlfahrt heiratete am 4. September 1751 Christiane Sophie Webel, die Tochter von Christian Gottfried Webel, ein praktischer Arzt in Halle, und Anna Elisabeth Juncker. Beide Eltern waren zum Zeitpunkt der Eheschließung bereits tot, aber die engen Beziehungen zur Familie Juncker blieben bestehen. So war Johann Juncker (1679-1759) einer der Trauzeugen. Auch standen Mitglieder der Familie Juncker Pate bei den Kindern Wohlfahrts und andersherum war Christine Sophie Wohlfahrt auch Patin bei einem der Kinder Junckers (Kaiser/Krosch, S. 389). im Oktober 1766 erhielt Wohlfahrt das hallesche Bürgerrecht.

Organisationen:

1769 Mitglied der Akademie der Naturforscher Leopoldina Halle

Quellen: DBA, Bd. 1, Nr. 1387, S. 7f.; Dreyhaupt, S. 749; Förster, S. 282; Hoffbauer, Johann Christoph: Geschichte der Universität zu Halle bis zum Jahre 1805, Halle 1805, S. 331; Kaiser/Krosch, Teil. IX., S. 389f.; MV Halle I, S. 488; Schultka, Rüdiger/Göbbel, Luminita: Philipp Friedrich Theodor Meckel (1755-1803). Lebensdaten und Lebenswerk, in: Ders./Neumann, Josef N. (Hg.): Anatomie und anatomische Sammlungen im 18. Jahrhundert, Berlin 2007, S. 23-71; StAH, HA Bürgerbuch Bd. 2 (1748-1830); UAHW Rep 3, Nr. 243 Ernennung der Professoren der medizinischen Fakultät, Bd. 2 (1744-1795).

 

Autorin: JS

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