Schmerschneider, Heinz
geboren: | 11. November 1950 in Oebisfelde |
gestorben: | 21. November 2020 in Halle |
Schmerschneider, Heinz
Kurzbiographie: Heinz Schmerschneider studierte von 1972 bis 1974 Polytechnik an der Universität Halle. Zusammen mit Hans-Werner Thiemann versuchte er bei einem Balkan-Urlaub 1974, den Ostblock zu verlassen und in die Bundesrepublik zu gelangen. In Rumänien gelang ihnen im Juli 1974 die Flucht über die Donau nach Jugoslawien, wo sie von jugoslawischen Soldaten verhaftet wurden. Nach zehntägiger Haft wurden sie nach Rumänien ausgeliefert, wo sie zunächst ebenfalls inhaftiert wurden. Von dort wurden sie in den „Roten Ochsen“ nach Halle überführt und im Oktober 1974 zu zwei Jahren Haft verurteilt. Im August 1974 war Schermschneider beurlaubt worden, im Dezember wurde er aufgrund der Verurteilung zeitweilig vom Studium ausgeschlossen. Im November 1975 wurden Schmerschneider und Thiemann aus der Haft in die Bundesrepublik entlassen.
Schmerschneider studierte von 1976 bis 1982 Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft in Heidelberg und war ab 1986 als Rechtsanwalt in Mannheim und Heidelberg tätig. 1990 kehrte er nach Halle zurück, wo er bis 2008 als Rechtsanwalt tätig war.
Quellen:
UAHW, Rep. 11, PA 40928 (Schmerschneider).
Georg Herbstritt: Entzweite Freunde. Rumänien, die Securitate und die DDR-Staatssicherheit 1950 bis 1989, Göttingen 2016, S. 357f.
Heinz Schmerschneider u. Hans-Werner Thiemann: Freies Wasser, Hahn 2016.
Autor: AK