Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Thiemann, Hans-Werner

geboren:15. März 1954 in Bernburg
gestorben:4. Dezember 2018 in Heidelberg
  
  

Thiemann, Hans-Werner

*15. März 1954 in Bernburg. Hans-Werner Thiemann studierte ab 1972 Polytechnik an der Universität Halle. Zusammen mit Heinz Schmerschneider versuchte er bei einem Balkan-Urlaub 1974, den Ostblock zu verlassen und in die Bundesrepublik zu gelangen. In Rumänien gelang ihnen im Juli 1974 die Flucht über die Donau nach Jugoslawien, wo sie von jugoslawischen Soldaten verhaftet wurden. Nach zehntägiger Haft wurden sie nach Rumänien ausgeliefert, wo sie zunächst ebenfalls inhaftiert wurden. Von dort wurden sie in den „Roten Ochsen“ nach Halle überführt und im Oktober 1974 zu zwei Jahren Haft verurteilt und von der Universität Halle zeitweilig vom Studium ausgeschlossen. Im November 1975 wurden Schmerschneider und Thiemann aus der Haft in die BRD entlassen.

Hans-Werner Thiemann zog anschließend nach Heidelberg, wo er immer noch lebt und von 1976 bis 1987 mit Unterbrechungen Kunsterziehung und Kunstgeschichte im Lehramt studierte. Nebenbei arbeitete er bereits in verschiedenen Heidelberger Gaststätten und betreibt bis  heute eine Weinstube.

Quellen: 
UAHW, Rep. 12, SA 41155 (Thiemann).

Georg Herbstritt: Entzweite Freunde. Rumänien, die Securitate und die DDR-Staatssicherheit 1950 bis 1989, Göttingen 2016, 357f.

Heinz Schmerschneider u. Hans-Werner Thiemann: Freies Wasser, Hahn 2016.

Autor: AK

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