Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Daniel Nettelbladt

geboren:14. Januar 1719 Rostock
gestorben:4. September 1791 Halle
Konfession:evangelisch
Vater:Heinrich Nettelbladt (1664-1735), Kaufmann und Senator in Rostock

Daniel Nettelbladt

Nettelbladt wuchs in einem wohlhabenden Elternhaus auf und wurde bis zur Hochschulreife von Privatlehrern unterrichtet. Am 5. Oktober 1733 schrieb er sich auf Wunsch des Vaters für das Theologiestudium in Rostock ein. Nach dem Tod des Vaters wechselte er das Studienfach und widmete sich nun den Rechtswissenschaften. 1739 begleitete er als Hofmeister junger Adliger nach Schwerin. Er reiste weiter nach Marburg, wo er den entfernt mit seiner Familie verwandten Christian Wolff (1679-1754) hören wollte. Mit ihm sollte er ein Leben lang in enger väterlicher Freundschaft verbunden bleiben. Nettelbladt folgte Wolff auch, als dieser 1740 zurück an die Universität Halle berufen wurde. Im halleschen Immatrikulationsverzeichnis findet sich sein Name unter dem Datum des 27. Juli 1741.

1744 wurde er schließlich bei Justus Henning Böhmer (1674-1749) zum Doktor der Rechte promoviert. Anschließend war Nettelbladt als Privatdozent in Halle tätig.

Am 7. Mai 1746 erhielt er den Ruf als ordentlicher Professor der Rechte und Hofrat in Halle, zunächst jedoch ohne Besoldung. Als ihm aber eine Professur in Kopenhagen angeboten wurde und sein Abgang drohte, wurde ihm eine Besoldung zugestanden.

1765 erfolgte seine Ernennung zum Geheimen Rat und zehn Jahre darauf seine Bestallung zum Primarius und Präses der Juristischen Fakultät und zum Direktor der Universität. Damit war Nettelbladt zum einen Leiter des Spruchkollegiums der Universität, zum anderen aber dem Prorektor als dessen Rechtsberater beigeordnet.

Nettelbladt war unter den Zeitgenossen ein berühmter Jurist, der in seinen Vorlesungen und Schriften alle Rechtsgebiete behandelte und mit der Wollfschen Philosophie verband.

Nettelbladt heiratete im September 1746 Wilhelmine Johanna Soden (gest. 1787), die Tochter von Johann Heinrich Soden, einem Regimentfeldscherers.

Organisationen:

Mitglied der Freimaurerloge „Zu den drei Schlüsseln“

1750 Mitglied der Freimaurerloge „Zu den drei Degen“

Quellen: ADB, Bd. 23, Leipzig 1886, S. 460ff.; Dreyhaupt, S. 677f.; Förster, S. 248; Hofmeister, Adolph: Die Matrikel der Universität Rostock. Bd. 4, Rostock 1904. S. 180; MV Halle II, S. 162; NDB, Bd. 19, Berlin 1999, S. 85f.; StAH FA, Nr. 5454; UAHW Rep 3, Nr. 241 und Nr. 242 Bestallung und Besoldung der Professoren der Juristischen Fakultät (1730-1754 und 1755-1805).

Autorin: JS

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